Aus die Geschichte der Bewegung: Interview mit der NSA - Der Fahnenträger - Ausgabe 19 / Summer 2011
Wir sind eine Gruppe autonomer Aktivisten in den Niederlanden, deren Bestreben es ist, für radikale Arbeitersautonomie sowie für den ratesozialismus zu kampfen. Es soll an dieser Stekke versucht werden, die Grundingsgeschichte des Projekts "NSA" zu erläutern:
1. die Grundingsgeschischte des Projekts "NSA" zu erlautern.
2. unsere Ansichten in Bezug auf das Thema "Autonomie" Dazustellen (die sich unserer Meinung nach ganz klar unterscheiden von den im so genannten "Nationalen Widerstand" zu diesem Thema vorherrschenden Vorstellungen) und
3. Euch einen kleinen Einblick zu bieten bezüglich der aktuellen Szene-interne Debatte (sowohl innerhalb des Kollektivs NSA wie auch innerhalb der Szene insgesamt).
Zunächst mochten wir uns jedoch noch bei der Fahnentrager-Redax für das an uns gezeigte Interesse bedanken - das zeigt, dass wir uns auf dem richtigen weg der politischen Arbeit befinden.
NSA - WAS WIR SIND UND WAS WIR WOLLEN
Die NSA ist ein Widerstandskreis autonomer sozialrevolutionärer Nationalisten, der sich selber als 'nationale Internationalisten" betrachtet (man konnte auch sagen "internationalistische Nationalisten"). Als Sozialrevolutionäre (also Kampfer fur die soziale Revolution) stehen wir uneingeschränkt auf der Grundlage des Klassenkampfes. Daher haben in unserem gesamten Denken und Handeln die Klasseninteressen des nationalen Proletariats absolute Priorität Ohne Wenn und Aber stehen wir dabei auf der Seite der nationalen Arbeiterklasse - unter Einsatz aller uns zur Verfugung stehenden Mittel. Die Mehrheitsposition innerhalb des Kollektivs geht dabei davon aus, dass ein jeder, der sich seinen Lebensunterhalt durch Lohnarbeit verdient, zur Arbeiterklasse gehört, also dass die überwältigende Mehrheit des Volkes zum Proletariat gehort.
Die in der Vergangenheit in West- und Nordeuropa erfolgte Masseneinwanderung wird von uns abgelehnt. Unseres Erachtens ist es die Aufgabe der jeweiligen "eigenen" nationalen Arbeiterklasse, die Nation zu verteidigen und eine jeweils eigenständige Art des Sozialismus zugeschnitten auf der spezilischen Bedürfnisse der jeweiligen nationalen Arbeiterklasse zu erkämpfen. In diesem Sinne sind wir "national" sozialistisch (nicht zu verwechseln mit dem hitleristischen "Nationalsozialismus"!).
Weltanschaulich betrachtet stellt unser Kollektiv keine homogene Einheit dar: innerhalb des Kollektivs gibt es unterschiedliche politische Ansichten. In den letzten Jahren (seit Ende 2008) haben jedoch der Ratesozialismus, insbesondere die sogenannte "Hamburger Richtung" um die KAPD-Grunder Laufenberg und Wolffheim (1919-1920), aber auch die FAUD und der Ratetheoretiker Anton Pannekoek, der Anarchosyndikalismus (Sorel, Praxis der CNT-FAI in Spanien) sowie die Idee der radikalen Arbeiterautonomie (Autonomia Operaia, Italien 1969) eindeutig an Einfluss gewonnen. Man konnte das als das (vorläufige!) Endergebnis eines politischen Werdeganges betrachten, der bereits 2006 begonnen hatte. Im Laufe dieses politisches Klärungsprozesses wurde der Versuch gemacht, bestimmte revolutionäre Kernelemente unterschiedlicher politischer Strömungen in einem neuen Kontext miteinander zu verschmelzen, sozusagen zu "synthetisieren" (eine Synthese zustande zu bringen).
Aktuell fokussiert sich die Szene-interne Debatte auf zwei wichtige Themenkomplexe:
1. Das Privateigentum an den Produktionsmitteln: Wird von uns unheilig abgelehnt. Diesbezüglich existiert im Kollektiv Konsens.
2. Das so genannte "Führerprinzip": Wird ebenfalls ganz klar abgelehnt, da eindeutig im Widerspruch zu den Grundsatzen des autonomen Selbstverstandbisses befindlich. Auch in dieser Frage gibt es im Kollektiv Konsens. Wie zu erwarten, sorgte unsere Stellungnahme für Verwirrung und (teilweise) auch fur Verärgerung im Teilen der Gesamtszene.
AUTONOMIE - MEHR ALS NUR EINE AKTIONSFORM
lst eine der wenigen (vieleicht sogar als einzige) Gruppen innerhalb des sog. "Nationales Widerstands" sind wir uns im Klaren, dass " Autonomie" ganz klar mehr bedeutet als lediglich das Übernehmen (besser: Kopieren) einer bestimmten Aktionsform.
Richtige Autonomie ist unvereinbar mit bestimmten, in unserer Szene noch immer vorherrschenden und langst überholten traditionalistischen politischen Vorstellungen (z. B. "Führerprinzip" ). " Autonomie" , "autonom sein" , "autonom kampfen" usw. mussen zwangslaufig lediglich Floskeln bleiben, wenn man sich nicht endlich dazu ebtschliesst, mit bestimmten politischen Ansichten und Denkweisen (von gestern und vorgestern) zu brechen. Blindlings hinter irgendwelchen historischen Gestalten aus einer langst vergangenen Epoche herlaufen bringt uns nicht weiter. Was wir brauchen, ist immer und unter allen Umstanden die "Konkrete Analyse der konkreten Lage" .
Zum Beispiel ist das Einzige, was wir Bezug auf den Kapitalismus mit 100%iger Sicherheit wissen, dass dieser sehr flexibel und sehr stark anpassungsfähig ist, und dass dieser sich immer wieder aufs Neue mit Erfolg an die geänderten Bindungen anpasst. Deshalb sollen auch unsere Kampfmethoden an die sich verändernden Bedingungen angepasst werden, damit wird in der Lage sind, das System an seinen empfindlichen Stellen zu treffen.
Innerhalb unseres Kollektivs hat sich heute die Überzeugung durchgesetzt, das einige Personen aus der Geschichte der Bewegung, die man vor einigen Jahren noch als "verdienstvolle Kämpfer" fur die nationale Sache betrachtet hatte, eigentlich lediglich die Interessen des Grosskapital verfochten und im Dienste der Konterrevolution die soziale Revolution der Arbeitermassen nach 1918 niederschlugen.
Unserer Meinung nach sind nur die Massen wirklich "rein" und revolutionär "Stellvertreterpolitik", bei der wirklichen Entscheidungen von irgendwelchen Bonzokraten, selbsternannten "Führern" oder auch einer selbsternannten "Avantgarde" quasi "selbvertretend" für oder "im Namen" der Massen getroffen werden, lehnen wir entschieden ab. Die Massen sollen selber das Ruder in die Hand nehmen und bestimmen, wo es so lang geht "autonom" (d.h. unabhängig) von jedweder Partei oder Gewerkschaft. Denn: Ob "links" oder "rechts" alle mochten die bestehenden Macht- und Eigentumsverhaltenisse erhalten und sich daher allesamt Feinde der Abeiterklasse! Hier gilt einmal der bekannte Satz von Ulrike Meinhof: "Entwider du bist ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung. Dazwischen gibt es nichts!"
NATIONALISMUS
Es sollte einem jeden ab jetzt schon klar geworden sein, dass wir uns entschieden von den NS-Traditionalisten abgrenzen. Wir durften uns alle darüber im Klaren sein, dass wirklicher nationaler Sozialismus nichts zu tun hat mit dem traditionellen historischen Nationalsozialismus, wie er auch heute noch von Teilen des nationalen Widerstands propagiert wird.
Innerhalb des Kollektivs gehen die Meinungen, wie man den Begriff "national" nun genau interpretieren soll, auseinander: Die Mehrheit plädiert fur die "Völkische" Interpretation, wonach in erster Linie lediglich Volksgenossen zur nationalen Arbeiterklasse gerechnet werden konnen. Im Ubrigen geht man von dem Grundsatz des Ethnopluralismus aus. Eine Minderheit vertritt die Ansicht, dass man den Begriff "national" nicht ethnisch einengen soll, sondern dass im Prinzip jeder innerhalb der staatlichen Grenzen der Niederlande wohnhafte Proletarier holländischer Staatsangehörigkeit automatisch auch der nationalen Arbeiterklasse angehört Also, ironischerweise konnte man hier fast von typischen "links-rechts" Widersprüchen sprechen.
Klarer Konsens existiert jedoch dahingehend, dass die Nation am sich schon ein Ausdruck der Souveränität des Volkes darstellt, ohne dass man dafür noch einen "Staat" braucht. Unsere Devise lautet daher: Mit der Nation gegen den Staat!
Die nationale und soziale Befreiung aller Arbeiter innen gilt es zu erreichen durch die Räteherrschaft (also die totale Machtsubernahme seitens der Arbeiterrate). Ansatz dafür liefern die russische bzw. die deutsche Revolution 1917-1918. Nur durch die Räteherrschaft ist das Proletariat in der Lage, seine Diktatur zu verwirklichen notwendig um den konterrevolutionären Bestrebungen der gestürzten Bourgeoisie entgegenzutreten. Die Diktatur des Proletariats, von der hier die Rede ist, also die wirkliche Klassendiktatur, hat überhaupt keine Gemeinsamkeit mit der Diktatur irgendeiner Avantgarde-Organisation (wie später in Sowjetrussland die bolschewistische Staatspartei).
Unsere Kämpfe fur die nationale Befreiung und gegen den weltweiten Imperialismus führen wir als Teil der weltweiten antiimperialistischen Bewegung. Denn es gilt ganz klar die These von Che Guevara, dass der weltweite Imperialismus nur auf globaler Ebene angegriffen und vernichtet werden kann, d.h. dass er von den unterdrückten Völkern der Welt überall und gleichzeitig angegriffen werden soll. In diesem Sinne verstehen wir uns als "Internationalisten" (jedoch nicht zu verwechseln mit dem trotzkistischen Internationalismus).
ZUKUNFTVISION
Was dringend Not tut, ist der Aufbau international vernetzter Zusammenhänge, damit unter Kampf fur nationale und soziale Befreiung besser koordiniert und auf eine qualitativ hohere Ebene gehoben werden kann. Denn gerade jetzt, in der heutigen Systemkrise, mussen nicht irgendwelche Einzelerscheinungen, sondern der Staat direkt angegriffen werden. Dabei ist es gleichgültig, unter welcher Fahne und von wem genau dieser Angriff gegen den Staat geführt wird. Wichtig ist jetzt in erster Linie, dass Schweinesystem überhaupt kompromisslos angegangen und angegriffen wird! An uns ist die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass unsere Ansichten die vorherrschenden Ansochten unter den Massen werden!
TOT DEN STAAT UND SEINEN ORGANEN!
ES LEBE DIE AUTONOMIE!
ES LEBE DER RATESOZIALISMUS!
Die Nationale Sozialistische Aktion
NACHSCHRIFT:
1. Notwendigkeit des Klassenkampfes als "Tatsache im kapitalistischen System und Katalysator des Kampfes der Ausgebeuteten und Unterdrückten gegen das System."
2. Notwendigkeit der revolutionärer Diktatur (Räteherrschaft). Diktatur des Proletariats - Diktatur der Klasse, nicht der Partei oder irgendeiner anderen Avantgarde-Organisation. Als Volkszugorgane der revolutionärer Diktatur gelten die Arbeiter- und Soldatenräte (Vorbilder sind die russische Revolution 1917, und die deutsche Revolution 1918).
3. Notwendigkeit des politischen Massenstreiks (Generalstreiks) als Vorbereitung fur die Machtübernahme.
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